Heute so, morgen so oder Meister des ersten Tages

Nach einer erfolgreichen Feldsaison, stand am Wochenende 14./15.04.2018 in Schweinfurt die erste Teilnahme der AK55 an den Deutschen Meisterschaften in der Halle auf dem Programm. Da die Mannschaft in der Hallenrunde nur sporadisch zusammen gespielt hat, konnte man die eigene Spielstärke nicht so richtig einschätzen. Zumal, unser im Sommer sehr effektive Zweitschlagmann Thomas Marsch, sich aus persönlichen Gründen vom Faustball zurückgezogen hat. Ziel war es, die Vorrunde irgendwie zu überstehen, um am Sonntag vielleicht noch aussichtsreich dabei zu sein.

 Das erste Spiel sollte gleich ein echter Prüfstein werden. Es ging gegen den amtierenden deutschen Hallenmeister vom SV Ruschwedel. Es war kein schönes Spiel. Man merkte beiden Mannschaften eine gewisse Unsicherheit an. Wir konnten dies im ersten Satz etwas eher ablegen und gewannen diesen dann auch mit 11:8. Im zweiten Satz wendet sich das Blatt und Ruschwedel gewann Satz zwei mit 11:8. Ein gerechtes Unentschieden. Man kann schlechter in eine Meisterschaft starten als mit einem Unentschieden gegen den amtierenden Meister aber so richtig zufrieden konnten wir, speziell mit Satz zwei, nicht sein. 

Im zweiten Spiel trafen wir auf das Team vom TV Schluttenbach. Hier lief es schon deutlich besser. Die Abwehrreihe stand sicher und aus den guten Zuspielen von Alex, konnte Andre ein ums andre Mal punkten.

Beide Sätze wurden deutlich mit 11:6 gewonnen.

 Mit 3:1 Punkten, konnten wir die nachfolgende Begrüßung und die für uns ca. dreistündige Mittagspause beruhigt in Angriff nehmen.

Nachdem die zweite Gruppe ihre ersten Spiele absolviert hatte, starten wir in die zweite Hälfte unserer

Vorrundenspiele. Auch hier gleich mit dem schwereren Gegner zu erst. Es ging gegen die Mannschaft vom

TV Elsava Elsenfeld. Uns vom Feld noch besten bekannt. Hatten wir doch das Halbfinale gegen diesen Gegner

mit 1:2 verloren. Also eine kleine Revanche. Bei uns lief es von Anfang an gut und der gegnerische Angriff machte ungewohnt viele Fehler. So konnten wir diesen Satz, für uns etwas überraschend, deutlich mit 11:6 gewinnen. Im zweiten Satz, mit einem extrem schnellen Ball des Gegners, sah es schon ganz anders aus.

Schon nach wenigen Spielzügen war klar, dass es hauptsächlich an den Angaben der Aufschläger liegen würde.

Denn durch den schnellen Ball, waren beide Abwehrreihen häufig nur Zuschauer. Beide Schlagleute gaben sich keine Blöße und servierten reihenweise Aufschlagasse. So ging es bis zum 12:12, langsam lagen die Nerven der übrigen Spieler blank und bei diesem Spielstand musste Micky sich eine längere Belehrung des Schiedsrichters anhören. Unbeeindruckt davon, setzte Andre die nächste Angabe kurz in das gegnerische Feld.

Der Ball wurde regelgerecht geholt? tippte 2 mal? Nach kurzem zögern gab der Schiedsrichter den Ball als doppelt getippt und Punkt für uns. Das sorgte für heftige Proteste der Elsenfelder und brachte deren Spielführer jetzt einen längeren Aufenthalt beim Schiedsrichter ein. Das wird ihm aber egal gewesen sein, denn der Schiedsrichter korrigierte seine Entscheidung und gab Nullball. Würde Andre auch jetzt wieder die Ruhe bewahren? Eiskalt setzte er wieder einen kurz gespielten Ball ins gegnerische Feld. Und dieses mal gab es keine Abwehrchance. Erster Matchball für uns. In gewohnter Manier konterte der Gegner aber mit einem Aufschlagass. Jetzt war Andre wieder am Zug und wir hatten beim Stand von 14:13 den zweiten Matchball.

Dieses mal konnten wir die Angabe des Gegners zumindest abfangen und im Feld halten. Der Ball konnte aber nur sicher über das Band gespielt werden. Das nutzte der Gegner zu einem schnellen Angriff. Wir standen noch etwas unsortiert und der Ball schlug, auf der vom Schiedsrichter gegenüberliegenden Seite, im Feld? auf der Linie? hinter der Linie? ein. Die Linienrichter waren sich uneinig. Der zuständige Linienrichter zeigte erst drin an, korrigierte sich anschließend, legte die Fahne nieder, zog seine Linienrichterweste aus und verließ seinen Platz. Daraufhin gab der Schiedsrichter den Ball aus und den Punkt für uns. Jetzt stürmten erneut unsere Gegner auf ihn ein. Ausser viel Aufregung brachte es aber nichts ein. Der Satz ging mit 15:13 an uns. Mit nunmehr 5:1Punkten führten wir die Tabelle an und hatten sogar die Möglichkeit als Gruppenerster den Tag zu beenden. Hierfür brauchten wir nur noch einen Satzgewinn gegen die Kubschützer. Das sollte möglich sein, hatte das Team bisher erst einen Satz gewonnen.

Wie das aber so ist mit scheinbar einfachen Spielen, ging bei uns Anfangs nichts. Bevor wir so richtig auf dem Feld standen, lagen wir bereits 0:4 hinten. Erst danach fanden wir so langsam ins Spiel und konnten den Satz noch mit 11:8 gewinnen. Im zweiten Satz spielten wir dann gleich mit und am Ende stand wieder ein 11:8. 

Ungeschlagen Gruppenerster. Wir waren einigermaßen überrascht. Am Sonntag erst um 12:30 Uhr spielen, das kannten wir bisher nicht.  Erstes Ziel erreicht, wir waren unter den ersten vier, da schmeckte das Weizenbier gleich besonders gut.

Am Sonntag dann der Dämpfer. Andre kämpfte nicht nur mit einer schmerzenden Schulter sondernd hatte auch Probleme mit dem Knie. Nach Behandlung durch Alex gab es zwar etwas Hoffnung aber so richtig zuversichtlich waren wir nicht mehr.

Im Halbfinal ging es gegen Rosenheim. Die erste Angabe von Andre knüpfte noch an den gestrigen Tag an.

Ein Aufschlag auf die Grundlinie, nicht zu verteidigen. Ging da doch was? Die Frage war schnell geklärt, es ging an diesem Tag nichts. Nicht nur Andre war angeschlagen, das ganze Team fand nicht annähernd zur Form des Vortags. Der erste Satz war mit einem 2:11 schnell beendet. Im zweiten Satz kam Conni nach vorne rechts um eventuell einige kurze Bälle mehr zu holen. Das gelang auch, brachte aber auch nicht die große Wende. Auch dieser Satz ging mit 6:11 verloren. Nach diesem Auftritt konnte man auch nicht besonders optimistisch auf das letzte Spiel um Platz 3 schauen.

Es ging gegen die Mannschaft von Bayer Leverkusen. Auch ein 4:1 im ersten Satz half nicht. Punkt um Punkt holten die Leverkusener auf, zogen vorbei und gewannen mit 11:7. Im zweiten Satz wechselten wir dann wieder in die ursprüngliche Aufstellung zurück. Aber auch das half nicht. Es stimmte nichts mehr. In der Abwehrreihe klafften riesige Lücken. Wurde dann mal ein Ball angenommen, war die Vorlage nicht verwertbar. Das war sicherlich unser schwächster Satz der ganze DM. Der wurde dann auch verdient mit 6:11 verloren. Schade eigentlich, denn Leverkusen war an diesem Tag sicherlich zu schlagen.

Als Fazit bleibt, wenn jeder aus der Mannschaft bei 100% oder auch leicht darüber liegt, haben wir zumindest den großen Zeh schon auf dem Treppchen. Wenn aber nur einige Prozente fehlen, kann in diesem ausgeglichen Teilnehmerfeld, auch mal ganz schnell in der Vorrunde das Aus kommen.

 Trotz allem, ein vierter Platz bei der DM ist aller Ehren wert. Im Sommer greifen wir wieder an, in welcher Zusammensetzung auch immer.

Es spielten: Andre, Micky, Conni, Thomas und Alex. Als Ersatz standen bereit: Michael, Norbert, Paul, Wolfgang und Harald. Die Betreuung lag in den bewährten Händen von Dietmar und Dennis