1200 km  für  vier Punkte und das gewohnte Drama

Die längste Anreise der Saison stand an diesem Wochenende auf dem Dienstplan  für die Kaulsdorfer Bundesligafrauen.  In  Voerde sollten beim  Aufsteiger die ersten Punkte   erspielt werden.   Anjas gut vernetzte Connection hatte uns eine angenehme Übernachtungsmöglichkeit in Hamm verschafft, von dort ging es am Sonntagmorgen nach dem gemeinsamen Frühstück auf die restlichen 100 km ins Rheinland. Die Temperatur in der Halle ähnelte der außerhalb und erforderte ein intensives Aufwärmprogramm. Die kleineren Wehwehchen der letzten Wochen wurden rechtzeitig eingedämmt, so dass von allen Seiten Einsatzbereitschaft signalisiert werden konnte.

Stern Kaulsdorf  -  TV Voerde        3:2  (12:10 , 13:11 , 9:11 , 11:13 , 11:9)

 

Der Trainer hatte sich für Ani und Diana im Angriff, Sophia auf der Zuspielposition sowie Karo und Anja im Abwehrverbund entschieden. Für uns war es das erste Pflichtspielduell mit dem Gastgeber und so lässt sich die Anfangsphase mit Abtasten und Kennenlernen  beschreiben. Eine erste 4:2 Führung  war beim  5:7 wieder dahin. Die Abstimmung bei der Abwehr der kurz gespielten Bälle griff jetzt aber besser und der zweite Satzball konnte zur Führung genutzt werden. Ähnliches Bild im zweiten Satz mit Wacklern am Ende ehe die 2:0 Führung gesichert war.  Jetzt lief das Spiel aber, die wenigen Bälle für die Abwehr wurden sicher vorgebracht und über ein gutes Zuspiel konnte Ani druckvoll verwandeln. Dazu kamen nun Fehler des Gegners, beim 8:2 war der Widerstand gebrochen und die ersten Punkte gesichert – Denkste, da war doch noch was. Kaum zu erklären, wie es danach zu einer 0:8 Serie kommen konnte.  Denkpausen bei den Halblangen, Fehlangaben und plötzlich ist der Gegner wieder stark. Die Unsicherheit kroch nun in Glieder und Köpfe. Ein zäher vierter  Durchgang  konnte vom Gastgeber nach Abwehr eines Matchballes unter dem Jubel der Zuschauer zum Satzausgleich gedreht werden. Alles wieder offen und für uns eine schon gewohnte Situation. Beim letzten Seitenwechsel lagen die Rheinländerinnen 6:4 vorn, ehe endlich eine kleine Serie mit gelungenen Aktionen gelang. Voerde konnte nochmals ausgleichen, doch diesmal wurde direkt der erste Matchball genutzt, sehr zur Freude und Erleichterung des Teams, beim Trainer, Betreuer und dem extra angereisten Fan.

Stern Kaulsdorf  -  TV GH Brettorf     3:1  (11:13 , 11:8 , 11:5 , 11:7)

Vier Punkte hatten wir uns vorgenommen für das Wochenende, dafür musste demnach auch der zweite Kontrahent geschlagen werden. Sandra und Ksenia kamen jetzt auf ihren gewohnten Positionen in der Abwehr zum Einsatz. Die Brettorferinnen hatten ausreichend Zeit gehabt, uns zu studieren. Mit einigen klugen Angaben und auch reichlich Hilfe von uns konnten sie den ersten Satz über 10:8 und 13:11 noch knapp entführen. Aber wir bekamen das Spiel jetzt zunehmend besser in den Griff. Hervorzuheben ist an diesem Tag vor allem das starke Abwehrverhalten unserer beiden Angreiferinnen. Mit den daraus entstehenden Chancen haben sich Ani und Diana selbst dafür belohnt und die Bälle in schönem Wechsel  auf der Gegenseite wieder versenkt. Nach dem Satzausgleich wurde es nicht mehr wirklich eng. Zu überlegen konnten wir nun mit einem sicheren Spiel auf allen Positionen das Spiel bestimmen. Dazu passend wurden die letzten Durchgänge auch jeweils mit einer gut platzierten Angabe beendet.

Im Duell der Jugendweltmeisterinnen konnte Sophia über ihre Mitstreiterinnen in den Reihen von Voerde und Brettorf triumphieren. So wurden es am Ende die erhofften und benötigten vier Punkte. Bis dahin war es ein hartes Stück Kampf, gelegentlich Krampf und viel Arbeit. Die kommenden Gegner werden mit Sicherheit nicht leichter, aber bei anhaltendem Aufwärtstrend sollten wir für die anstehenden Aufgaben gerüstet sein. Schon am nächsten Sonntag empfangen wir dann in der heimischen Sartre Halle die Teams aus Ahlhorn und Kellinghusen.  Beim Schreiber dieser Zeilen haben die Frauen mit ihrem Auftritt für eine angenehme und pulsentspannte  Heimfahrt gesorgt und an der letzten Haustür hatte auch die Ordnungsmacht noch ein verständnisvolles Einsehen  und entließ ihn ohne das eigentlich schon sichere Knöllchen.